Viele Schriftsteller notieren sich alle naselang Ideen. Sie sammeln sie, und ziehen sie dann Jahre oder gar Jahrzehnte später aus der Schublade.
Ich mache das nicht.
Ich neige sogar dazu, mich vor Ideen zu verstecken. Die Kreativlinge unter euch werden das verstehen. Sie kommen einfach von überall her, diese wilden Einfälle! Urplötzlich und in den ungünstigsten Augenblicken. Und so aufregend neue Ideen auch sind, wer hat schon die Zeit sie ständig umzusetzen? Ich jedenfalls, verbiete meinen Ideen mit mir zu sprechen, solange ich noch in laufenden Projekten stecke. Das funktioniert so weit ganz gut. Bis man sich dann eines schönen Tages im Urlaub, auf einem kleinen Hotel-Balkon mit seitlichem Meerblick wiederfindet, und sie einen kalt erwischt.
Die Idee.
Es fing alles ganz harmlos an. Ein Gedankenspiel, ein Tagtraum. Kein echtes Brainstorming. Nicht mal ein Brain-Lüftchen. Nur eine sich anbahnende Kausalkette von möglichen Ereignissen, die ganz normalen Urlaubern (wie mir) passieren könnten. Zugegeben ein wenig blutiger, als sich mein Inselaufenthalt zwischen knappen Badehosen tragenden Mittsechzigern und dem wöchentlich wechselnden Buffet gestaltete – aber dennoch: möglich.
Natürlich halte ich mich stets an meine eigenen Regeln. So interessant das in meinem Kopf auch alles klingen mochte, ich hatte dafür keine Zeit. Punkt.
Eine Woche später, und wieder in heimischen Gefilden, steckte ich bereits bis zum Hals im Plot. Und mal ehrlich? Ist das jetzt so schlimm? Vielleicht ist es sogar Schicksal, dass mich diese zusätzliche Arbeit, dieses buchstäblich vom Himmel gefallene Projekt nun Tag und Nacht schuften lässt? Vielleicht entstehen genau auf diese Weise die ganz besonderen, die wichtigen Dinge. Projektpläne hin oder her. Ich unterwerfe mich dem kreativen Monster in meinem Kopf.
Ich schreibe dieses Buch.
Und jeder, der über diese Website stolpert, darf mich gerne dabei begleiten. Ich füttere diesen Kanal mit den Höhen und Tiefen des Entstehungsprozesses und natürlich mit Ausblicken auf erste Kapitel, das Coverdesign und den finsteren Buchtrailer, dessen Storyboard es sich ebenfalls in meinem Kopf bequem gemacht hat, und einfach nicht mehr weggehen will.
Haut rein!
Euer Claus