Fast zwei Monate sind ins Land gegangen, seit ich zum letzten Mal Laut gegeben habe. Inzwischen hat sich Einiges getan.
Den Plot im Gepäck, habe ich mich auf Schreibreise begeben, denn nur neue Eindrücke und ein freier Kopf liefern die idealen Bedingungen, um das neue Buch zu beginnen. Die Rezeptur zeigt erste Erfolge. Ich komme gut voran. Mittlerweile haben wir den aufregenden Punkt erreicht, an welchem die Protagonisten ein Eigenleben entwickeln und den Plot unerwartet gabeln lassen. Hier und dort muss ich sie zügeln, manchmal lasse ich ihnen jedoch ihren Willen, denn so könnten sich ganz neue Möglichkeiten auftun.
Einer meiner Hauptdarsteller hat nun auch endlich eine glaubhafte Motivation für sein Handeln erhalten. An dieser Stelle hatte es in der Plot-Phase noch leicht gekriselt, doch nun fügt sich alles. Auch die Location erwacht mehr und mehr zum Leben. Was zuvor bloß seelenlose Recherche war, entwickelt sich nun langsam aber stetig zu einer Welt in der Welt.
Ich habe große Freude daran, meiner Geschichte dabei zuzusehen, wie sie wächst, sich verästelt und ganz neue Richtungen einschlägt. Zwar mag ich mich an diesem Punkt noch nicht durch strenge Deadlines einengen oder gar zu übermütig prognostizieren, doch scheint es ganz so, als käme das Buch noch in diesem Jahr heraus. Ich freue mich auf diese Zeit, in der alles getan sein, und die Geschichte in die Freiheit entlassen wird.
Nur der Titel will noch nicht recht passen. Ein Untertitel muss her, doch damit tue ich mich schwer. Es darf nicht zu schwülstig und dramatisch klingen, sollt jedoch eine gewisse Aussage transportieren. Da muss ich noch mal in mich gehen, doch zunächst widme ich mich, den Sommer über, weiter dem Schreiben. Es hat mich fest im Griff, obwohl es doch eigentlich andersherum sein sollte …